Eine messbare Verbesserung der Wasserqualität
Ein altes Sprichwort besagt: Wasser ist Leben. Das gilt heute mehr denn je. Deshalb müssen wir die Wasserqualität ständig überwachen und dürfen diese wertvolle natürliche Ressource nicht als selbstverständlich ansehen.
Im Vereinigten Königreich zum Beispiel hat sich die Wasserqualität in den letzten Jahren verbessert. Daten des Drinking Water Inspectorate, der britischen Trinkwasseraufsichtsbehörde, zeigen, dass die Einhaltung der strengen britischen und europäischen Normen für die Trinkwasserqualität im Juli 2018 in England und Wales bei 99,96 % lag, in Schottland bei 99,91 % und in Nordirland bei 99,88 %. Auch in Deutschland hielt das Trinkwasser im Zeitraum von 2017 bis 2019 laut Daten des Umweltbundesamtes zu mehr als 99 % alle Qualitätsanforderungen ein.1
Das britische Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Defra) wies auch auf die Fortschritte hin, die bei der Verbesserung der Qualität der Badegewässer im Vereinigten Königreich erzielt wurden, und stellte fest, dass 98,3 % der Badegewässer im Vereinigten Königreich ab 2019 den Mindeststandard erfüllen - Anfang der 90er Jahre waren es noch 28 %. Zum Vergleich: Eine ähnliche Entwicklung lässt sich auch in Deutschland beobachten. Erfüllten Anfang der 90er Jahre rund 30 % der deutschen Badegewässer den Mindeststandard, so waren es im Jahr 2019 bereits 97,1 %.2
Das bedeutet jedoch nicht, dass wir unbesorgt sein können. Während diese positiven Entwicklungen zu begrüßen sind, gab es in anderen Bereichen weniger Fortschritte. Mehrere große Wasserversorgungsunternehmen im Vereinigten Königreich wurden vor kurzem zu Geldstrafen in zweistelliger Millionenhöhe verurteilt, weil sie über viele Jahre hinweg ungeklärte Abwässer in Flüsse und Meere eingeleitet haben. Neben anderen Faktoren hat dies die Umweltagentur zu der Schlussfolgerung veranlasst, dass die Verbesserung der Wasserqualität im Vereinigten Königreich stagniert.
Hier wird deutlich, wie wichtig eine ständige Qualitätsmessung ist. Analysemethoden wie die Messung des gesamten organischen Kohlenstoffs (TOC) und des gesamten gebundenen Stickstoffs (TNb) liefern wertvolle Erkenntnisse für die Analyse von Oberflächenwasser, Pharmawasser, sowie kommunalen und industriellen Abwässern. Darüber hinaus können gelöste Nitrate in Meer- und Süßwasser mit einer "Denitrifikations"-Methode gemessen werden. Diese Methode ermöglicht eine δ15N- und δ18O-Analyse von NO3- aus einer einzigen Wasserprobe und führt zu einem besseren Verständnis der Wege, die für die Produktion von N2O in der Umwelt verantwortlich sind.
Die TOC- und TNb-Konzentration im Wasser ist ein zuverlässiger Indikator für das Vorhandensein von zerfallenden natürlichen organischen Stoffen sowie von synthetischen Elementen wie Pestiziden, Düngemitteln und Industriechemikalien. Dies liefert den Wasserversorgern genaue und nützliche Daten, die in direkte Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität umgesetzt werden können. Durch regelmäßiges Screening der Proben auf TOC können Labore potenziell schädliche Verunreinigungen identifizieren. Stickstoff- und Phosphorbestimmungen können auch durchgeführt werden, um die Auswirkungen von landwirtschaftlichen Düngemitteln auf die Wasserqualität zu überwachen. Der TOC-Gehalt von Abwasserzufluss und -abfluss hängt stark von der Quelle, der Region, den jahreszeitlichen Schwankungen, dem Wetter und den Betriebsbedingungen ab. Die meisten Werte im Abwasser schwanken jedoch zwischen 1 und 20 mg L-1, wobei die meisten Werte im Bereich von 8 mg L-1 liegen. Im Rohabwasser beispielsweise sind sehr hohe TOC-Werte vorhanden.
Moderne TOC-Analysatoren wie der vario TOC cube oder enviro TOCvon Elementar geben Regulierungsbehörden, Versorgern und Unternehmen gleichermaßen die Möglichkeit, die Wasserqualität kostengünstig und kontinuierlich zu überwachen. Angesichts der Notwendigkeit, die Dynamik der Verbesserung der Wasserqualität im Vereinigten Königreich aufrechtzuerhalten, können diese Geräte eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen spielen, denen sich die Wasserwirtschaft aufgrund des Klimawandels, der biologischen Vielfalt, des Bevölkerungswachstums und neuer chemischer Schadstoffe gegenübersieht.
1 Quelle: Umweltbundesamt: Qualität des Trinkwassers aus zentralen Versorgungsanlagen
2 Quelle: European Environment Agency: European bathing water quality in 2021