Effiziente Kühlwassersysteme dank TOC-Überwachung
Wasser ist ein wesentlicher Faktor bei der Stromerzeugung. Ohne Wasser gäbe es keinen Dampf für den Betrieb von Generatoren und damit keinen Strom. Darüber hinaus ist Wasser ein wichtiger Bestandteil von Kühlsystemen in Kraftwerken und in vielen industriellen Produktionsanlagen. Das macht es zu einer wichtigen Ressource, für welche die gleichen Vorschriften gelten wie für andere Abwässer.
Kühlwasser wird zu Abwasser, wenn es mit Chemikalien behandelt wird oder sich seine Zusammensetzung nach dem Durchlaufen industrieller Prozesse ändert. Das bedeutet, dass Parameter wie der pH-Wert, der Chloridgehalt, die Leitfähigkeit sowie die Konzentration von organischen Verunreinigungen ständig überwacht werden müssen, um gesetzliche Vorschriften zu erfüllen. Auch die Temperatur des Wassers spielt hierbei eine Rolle, da sie direkten Einfluss auf die Ökosysteme hat, in die Wasser eingeleitet wird.
Die Effizienz eines Kühlsystems hängt zu einem großen Teil vom Wassermanagement ab. Ein häufiges Problem in Kühlkreisläufen ist der sogenannte "organische Prozessdurchbruch" der dann auftritt, wenn Dichtungen oder Rohre schadhaft werden, so dass sich Prozess- und Wärmeträgerflüssigkeiten vermischen. Diese Systemstörung ist anfangs nur schwer erkennbar und fällt meist erst dann auf, wenn in der Folge weitere Probleme auftreten, die zu verminderter Kühlleistung, Geräteschäden, Verletzung von Umweltauflagen, bis hin zu ungeplanten Ausfallzeiten führen können.
Die Messung des gesamten organischen Kohlenstoffs (TOC) kann dazu beitragen, einen funktionierenden Kühlwasserkreislauf aufrechtzuerhalten und Probleme zu vermeiden, bevor sie entstehen. TOC ist definiert als die Menge der organischen Verunreinigungen im Wasser und kann von diversen organischen Stoffen stammen, wie z. B. vom Zerfall natürlicher organischer Stoffe, Erdöl, Fett, Zucker, Eiweiß oder Alkohol. Bewährte Praxis bei der Regelung des Wassersystems in einem Kraftwerk ist die Überwachung des Zuflusses, wo organische Verunreinigungen frühzeitig erkannt werden, so dass die nachgeschalteten Wärmetauscher geschützt werden können. Darüber hinaus kann der TOC im Kesselzusatzwasser, im Verdunstungskühlwasser, im Regenwasserabfluss, in der Wiederverwendung von Anlagenwasser und natürlich im Abwasser gemessen werden. Nahezu überall in einem Kraftwerk, wo Wasser verwendet wird, kann die TOC-Messung nützliche Informationen über die Wasserqualität liefern und bei der Prozesssteuerung helfen.
Wenn TOC-Werte erreicht werden, die möglicherweise Probleme verursachen können, müssen die Ergebnisse schnell zur Verfügung stehen. Analysatoren wie der enviro TOC oder der vario TOC cube von Elementar liefern Ergebnisse innerhalb von Minuten und geben einen schnellen Einblick in das gesamte Wassersystem. Dadurch bieten sie erhebliche Vorteile im Vergleich zu anderen Analysemethoden wie dem biochemischen Sauerstoffbedarf (BSB5) und dem chemischen Sauerstoffbedarf (CSB). Darüber hinaus werden bei der TOC-Analyse keine aggressiven Chemikalien eingesetzt, die eine spezielle Behandlung, Mitarbeiterschulung oder Entsorgung erfordern.
Die TOC-Messung ist eine genaue, zuverlässige und kostengünstige Methode um die Wasserqualität in Kühlwasserkreisläufen zu überwachen und um einen funktionierenden Kühlwasserkreislauf aufrechtzuerhalten. Dies spart kostspielige Wartungsarbeiten und stellt sicher, dass Umweltauflagen eingehalten werden.
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