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Ein Interview mit Prof. Dr. Honermeier: Methoden, die höhere Erträge möglich machen
Wachsende Plfanze auf satter Erde
5 min.

Dies ist der letzte Blogbeitrag unserer Artikelserie über Boden und wie Ernteerträge mit Hilfe von Bodenanalytik gesteigert werden können. Zum Abschluss hatten wir ein Interview mit Prof. Dr. Bernd Honermeier, dem früheren Leiter der Professur für Pflanzenbau an der Justus-Liebig-Universität Gießen von 1998 bis 2020. Auf Basis seiner Erfahrungen werden wir uns andere Methoden ansehen, die ebenfalls höhere Ernteerträge ermöglichen.

Höhere Erträge sind mit vielen Methoden möglich.

Prof. Dr. Bernd Honermeier

Professor Dr. Honermeier vor einem grauen Hintergrund

Neben der Analyse des Bodens erforschen Sie auch verschiedene Methoden der Pflanzenzüchtung. Welche Ansätze ergeben sich hieraus für die Sicherung der Nahrungsmittelproduktion der Zukunft?

Erfolgversprechende Ansätze sehe ich vor allem in der Anwendung von modernen Methoden der Pflanzenzüchtung. Beispielsweise sind mit der Hybridzüchtung auch in Zukunft deutliche Ertragssteigerungen zu erwarten. Diese wird in der Sortenzüchtung von Fremdbestäubern wie Mais, Roggen, Zuckerrübe und Tomate bereits seit vielen Jahre angewendet. Hybridsorten sind das Ergebnis der Kreuzung von zwei genetisch sehr unterschiedlichen Inzuchtlinien, die einen deutlich höheren Ertrag aufweisen als die Elternpflanzen. Diese Methode hat beim Mais dazu geführt, dass diese aus den wärmeren Regionen stammende Kulturpflanze heute auch in gemäßigten Klimagebieten in Europa und Deutschland die wichtigste Futter- und Energiepflanze ist.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Genom-Editierungen, also Methoden, die das Erbgut der Nutzpflanzen gezielt verändern?

Neben der Hybridzüchtung werden zukünftig auch biotechnologische Züchtungsmethoden dazu führen, die Sortenzüchtung zu beschleunigen und Kulturpflanzensorten zu verbessern. Mit dieser Methode ist es möglich, die agronomischen Eigenschaften von Nutzpflanzensorten – zum Beispiel die Resistenz gegen Pilze, Bakterien und Viren oder die Trockentoleranz – zu verbessern und sie somit anpassungsfähiger und ertragreicher zu machen.

Ein Gebäude der Justus-Liebig-Universität Gießen
JLU Campus Seltersberg; Foto: B. Honermeier

Welche Faktoren können neben der Boden- und Pflanzenanalyse einen Beitrag leisten?

Eine große Rolle in der Produktion von Nutzpflanzen wird zukünftig auch die Weiterentwicklung von Precision-Farming-Methoden spielen. Hierbei können Ackerflächen und Pflanzenbestände mit Hilfe von GPS- und Sensor-gesteuerten Landmaschinen teilflächenspezifisch bewirtschaftet werden. Damit lassen sich alle Kultivierungsmaßnahmen von der Bodenbearbeitung über Aussaat, Unkrautbekämpfung und Bekämpfung von Pilzkrankheiten bis zu den Düngungsmaßnahmen viel genauer, bodenabhängig und nach dem Bedarf der Pflanzen anwenden.

Und darüber hinaus?

In der Nutzpflanzenforschung wird auch an weiteren Lösungen gearbeitet, mit denen in Zukunft ein verbessertes Pflanzenwachstum und höhere Erträge erreicht werden können. Dazu gehört die Erforschung der Mykorrhiza-Pilze, eine Form der Symbiose zwischen Pflanzenwurzeln und Pilzen, die die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanzen beeinflussen. In Untersuchungen mit Weizen konnte bereits nachgewiesen werden, dass die Mykorrhizierung der Pflanzen unter Phosphor- und Wasser-Mangelbedingungen zu höheren Erträgen führte.

Weitere Maßnahmen, mit denen in Zukunft höhere oder stabilere Ernteerträge erreicht werden könnten, sind Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserspeicherung des Bodens. Dazu gehören der Eintrag von Kohlenstoff in den Ober- und Unterboden (zum Beispiel durch Biokohle, Gärreste, Kompost, Stroh, Stalldung und Pflanzenreste) und die Diversifizierung des Kulturpflanzenanbaus durch Agro-Forst- und Misch-Kultur-Systeme.

Vielen Dank für das Interview Prof. Dr. Honermeier

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Magazincover: Mann in einem Getreidefeld
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